Aller guten Dinge sind drei
Die Lions in Castrop-Rauxel
›We serve – wir dienen!‹ So lautet das offizielle Motto der Lions. 1917 erstmalig in Amerika gegründet, gehören heute der Vereinigung weltweit knapp anderthalb Millionen Mitglieder an. Ihr Anliegen: bedürftigen Menschen durch Aktionen und Spenden zu helfen. Dazu gehören Behindertenprojekte, Förderung von Gesundheit, von Jugend und Erziehung sowie Pflege der Kultur und vieles mehr. Auch hier bei uns in Castrop-Rauxel sind die Lions aktiv und zwar mittlerweile in gleich drei Clubs. Wir sprachen mit Klaus Mönch (Präsident des 1966 gegründeten Lions Club Castrop-Rauxel), Dr. Christian Szymanski (Präsident des Anfang der 70er-Jahre gegründeten Lions Club Philipp von Viermundt) und Sören Sturm (Präsident des 2017 gegründeten Leo-Clubs).
Solistisch-solidarisch engagiert
An sich steht jeder Club für sich, hat seine eigenen Mitglieder, seine eigenen Projekte und Ideen – und doch verbindet sämtliche ›Löwen‹ eine wesentliche Einstellung: sich für andere Menschen aktiv einzusetzen. »Vor allem seit wir mit unserem Club auf Facebook aktiv wurden und auch die anderen Facebookseiten wahrnahmen, merkte ich, wie viel jeder von uns macht, was wir alles auf die Beine stellen«, berichtet Dr. Christian Szymanski. Diese Erkenntnis in Verbindung mit dem damals bevorstehenden 50-jährigen Jubiläum des Clubs Castrop-Rauxel brachte ihn auf eine Idee: »Wir sollten uns häufiger kurzschließen, uns durchaus auch das ein oder andere Mal gemeinschaftlich engagieren, dachte ich damals. Und als der ›Kollege‹ Klaus Mönch vorschlug, sich vor Beginn der Jubiläumsfeierlichkeiten doch mal auf ein Bier zu treffen, war ich, waren wir sofort dabei. Es entstand dabei spontan der Wunsch zusammen produktiv zu werden.«
Immer wieder neue Akzente und innovative Ideen
»Mir war und ist es wichtig, dass die Clubs wieder stärker zueinander finden«, erklärt Klaus Mönch. »Dadurch soll auf keinen Fall die Eigenständigkeit geschmälert werden, im Gegenteil. Jeder Club hat zahlreiche Projekte, bei uns kommt noch der enge Austausch mit unserem niederländischen Partnerverein hinzu – das beansprucht außerordentlich viel Zeit. Für eine permanente zusätzliche Zusammenarbeit der Castrop-Rauxeler Clubs miteinander würde diese Zeit leider nicht reichen. Hinzu kommt, dass durch den jährlichen Präsidentenwechsel immer wieder neue Akzente gesetzt werden.«
Unverwechselbare Charaktere quer durch alle Berufsgruppen
»Dieser regelmäßige Wechsel des Vorstands ist eine wichtige Sache: Jeder versucht, seine individuelle Note einzubringen«, so Christian Szymansky. »Davon profitieren Clubleben und Activity außerordentlich. Allerdings entstehen dadurch im Laufe der Zeit immer mehr Projekte: gewachsene Aktionen, die sich hervorragend bewährt haben, aber auch innovative Ideen. All dies führt dazu, dass jeder Club sein ureigenes Profil und seinen speziellen Zeitplan hat.« Witzigerweise ist gerade diese Individualität wiederum eine Gemeinsamkeit: Jeder Lions-Club verfügt über einen unverwechselbaren Charakter, aber auch über unverwechselbare Charaktere querbeet durch alle Berufsgruppen: Handwerker, Architekt, Feuerwehrmann, Einzelhandelskaufmann, Jurastudent … Student? Ja, Student! Die dritten im Bunde – die Mitglieder des Leo-Clubs – sind nämlich mit 16 bis 30 Jahren umso einiges jünger als die eher ›gestandenen‹ Kollegen. »Aber wir werden auf jeden Fall als gleichberechtige Mitmacher für die gute Sache wahrgenommen, begegnen uns auf Augenhöhe«, erklärt Sören Sturm. In gemeinsamen Aktionen sind die Clubs diesen Anspruch und Gedanken bereits mehrfach tatkräftig und kameradschaftlich angegangen.
»Unser Einsatz gibt uns so viel zurück!«
»Wir alle haben den gleichen Fokus, nämlich gemeinnützige Arbeit zu leisten auf Grundlage einer guten Gemeinschaft«, so Christian Szymanski. Dass sich jetzt mit dem Leo-Club junge Menschen für soziale und kulturelle Projekte einbringen, frische Aspekte und Perspektiven hinzukommen und nicht zuletzt ein eventuelles Nachwuchsproblem bei den Traditionsclubs vermieden wird, freut alle gleichermaßen. Wobei sich übrigens auch bereits die Leos Zuwachs wünschen. »Es ist leider ein Problem, neue ehrenamtliche Mitmacher anzuwerben«, bedauert Sören Sturm. »Heutzutage will jeder Bares sehen, das ist so schade! Viel wichtiger ist doch das, was wir durch unseren Einsatz erreichen können, das ist ein viel wesentlicherer Mehrwert als reines Geld. Unser Einsatz gibt uns so viel zurück, das ist einfach nur großartig, und ich würde mir wünschen, dass noch mehr junge Leute diese Erfahrung machen.« Klaus Mönch kann ihm nur zustimmen: »O ja. Ich denke da sofort an unsere Aktion, die wir alle zwei, drei Jahre regelmäßig zusammen mit dem WLT für das Kinder-Friedensdorf in Oberhausen organisieren: ein wunderbarer Mix aus Musik und Theater, Workshops und Spiel, Currywurst und Pommes. Wenn ich da die leuchtenden Kinderaugen sehe, weiß ich, dass wir weit mehr gewonnen haben als 10.000 Euro und sage jedes Mal zu mir selbst: Mein Gott, war das ein schöner Tag!«
Löwen und Löwinnen
Ursprünglich handelte es sich bei Lions Clubs um reine Herrenclubs, wie es auch bei den Lions Castrop-Rauxel sowie beim Lions Club Philipp von Viermundt traditionsgemäß der Fall ist. Anders die Leos: Hier sind junge Löwinnen und Löwen aktiv. Wir fragen alle drei Präsidenten: Wie sehen Sie die Struktur Ihres Clubs in der Zukunft?
Klaus Mönch: »Auf Dauer fände ich es schon schön, wenn wir uns auch für weibliche Mitglieder öffneten.«
Christian Szymanski: »Ich bin auf jeden Fall für einen gemischten Club.«
Sören Sturm: »Der Leo-Club besteht bereits zu 80 Prozent aus Frauen, sie sind auf jeden Fall bei uns die treibende Kraft.«
Lions Club Castrop-Rauxel
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