›Knusper Knusper Knäuschen …‹
Märchenhafte Rezepte
Angenommen, Sie würden im Wald über ein Lebkuchenhäuschen stolpern – würden Sie nicht auch mal testweise am Fenster aus Zuckerguss knabbern? Sich wie Hänsel heimlich ein Stück vom Keksdach stibitzen oder den Zaun aus Marzipan probieren? Haben Sie als Kind nicht auch davon geträumt, in einem Land zu leben, in dem einem die gebratenen Hähnchen direkt in den Mund fliegen? Überlegt, wie es wohl wäre, sich durch einen Berg aus Brei zu futtern? Und sich gefragt, was es mit dem wundersamen Feldsalat auf sich hat, der so köstlich sein soll, dass man dafür sein eigen Fleisch und Blut an die böse Zauberin verkaufen würde? Könnten Sie Schneewittchens Apfel widerstehen oder ›nein‹ zum dicken fetten Pfannkuchen sagen?
Sie merken schon, dass die Fragen rhetorisch gemeint sind. Und haben beim Lesen hoffentlich ein bisschen Appetit bekommen. Der Winter ist die Zeit der Fabeln und Märchen, aber auch der kulinarischen Genüsse. Wie schön, wenn sich beides verbinden lässt! In vielen alten Texten, angefangen bei Hans Christian Andersen bis hin zu den Gebrüdern Grimm, finden sich Beschreibungen zauberhafter Leckereien, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen und vielfältige Inspirationen für Küche und Backstube liefern. Wir haben uns auf die Suche nach den besten Rezepten für ein märchenhaftes Buffet gemacht. Also: Holen Sie sich die Sterntaler vom Himmel, naschen Sie vom Rapunzel, knuspern Sie am Hexenhaus – in der Welt der Märchen ist alles möglich. Jetzt heißt es: ›Tischlein deck dich!‹
›Rapunzel‹
Winterlicher Feldsalat
150 g Feldsalat
2 Birnen
100 g Walnüsse
4 EL Balsamico
Honig
Butter zum Braten
Den Feldsalat waschen, zupfen und trockenschleudern. Auf vier Teller verteilen. Die Birnen schälen, entkernen und vierteln. Die Früchte mit den Walnüssen in einer Pfanne in Butter anbraten. Auf den Tellern mit dem Feldsalat anrichten. In der Pfanne den Balsamico zum Schäumen bringen und Honig dazugeben, bis eine cremige Konsistenz entsteht. Das Dressing über den Salat träufeln und warm servieren.
›Aschenputtel‹ trifft ›Tausendundeine Nacht‹
Arabische Linsensuppe
200 g rote Linsen
4 Möhren
2 Knoblauchzehen
2 Zwiebeln
1 rote Chilischote
1 kg Tomaten
600 ml Gemüsebrühe
300 ml Kokosmilch
2 TL Zitronensaft
1 TL Gewürzmischung (Baharat)
1 TL Kurkuma
Frische Petersilie (gehackt)
Öl zum Braten
Möhren, Zwiebeln und Knoblauch schälen und fein würfeln, Chilischote entkernen und in feine Ringe schneiden. Öl in einem großen Topf erhitzen und das Gemüse anbraten. Tomaten grob stückeln und kurz mit köcheln lassen. Rote Linsen einfüllen, Brühe und Zitronensaft aufgießen und circa zehn Minuten köcheln lassen, bis die Linsen weich sind. Zum Schluss die Kokosmilch hinzufügen und mit den Gewürzen abschmecken. Mit frischer Petersilie garnieren.
›Hübsches Entlein‹
Entenbrust à l’Orange
4 kleine Entenbrüste (je ca. 200 g)
6 Orangen
2 EL schwarzes Johannisbeer-Gelee
4 EL Grand Marnier
40 g Butter
2 TL Zucker
Salz und Pfeffer
Entenbrüste waschen und mit Küchenpapier trocken tupfen. Die Fettseite rautenförmig mit einem scharfen Messer einschneiden. Salzen und pfeffern.
Das Fleisch mit der Fettseite nach unten in eine kalte Pfanne legen und bei starker Hitze anbraten, bis die Fettschicht goldbraun wird (3–4 Minuten). Danach wenden und ca. 1 Minute auf der anderen Seite braten.
In einen kleinen Bräter den Saft von 4 Orangen und 1/4 Liter Wasser geben. Die Entenbrust mit der Fettseite nach oben hineinlegen. Im vorgeheizten Backofen bei 225° etwa 15 Minuten geschlossen garen. Eventuell noch 5 Minuten ohne Deckel weiter garen lassen, damit die Fettseite kross wird. Das Fleisch sollte innen noch zartrosa sein.
In der Zwischenzeit die Orange schälen, filetieren und in Scheiben schneiden. Butter in einer Pfanne erhitzen. Zucker zugeben und kurz karamellisieren lassen. Die Orangenfilets von beiden Seiten darin braten. Die Entenbrust aus dem Sud nehmen, in Alufolie wickeln und etwa 8 Minuten ruhen lassen.
Den Bratenfond aufkochen. Mit Grand Marnier, Johannisbeergelee, Salz und Pfeffer abschmecken. Die Entenbrust aus der Folie nehmen, in Scheiben schneiden und mit den Orangenfilets auf vorgewärmten Teller hübsch anrichten.
›Sterntaler‹
Polentaschnittchen
300 g Maisgrieß
1 l Brühe
60 g Butter
100 g Parmesan, gerieben
1 Prise Kurkuma
1 Prise Muskat
Butter zum Braten
Grünes Pesto
Brühe und Butter zum Kochen bringen. Den Maisgrieß unter Rühren langsam zufügen und etwa 10 Minuten köcheln lassen. Geriebenen Parmesan, Muskat und Kurkuma hinzufügen und etwas quellen lassen.
Eine flache Form mit etwas Butter einreiben, die noch warme Polentamasse etwa 3 cm hoch einfüllen und glatt streichen. Kühl stellen. Später stürzen, mit einer Plätzchenform Sterne ausstechen und diese in einer Pfanne mit etwas Butter anbraten. Mit grünem Pesto beträufeln.
›Prinzessin auf der Erbse‹
Gemüselasagne
Lasagneplatten nach Bedarf (ohne Vorkochen)
100 g TK-Erbsen
1 kleine Kohlrabi
4 kleine Möhren
1 Zwiebel
2 EL Butter
1 EL Mehl
150 ml Gemüsebrühe
150 ml passierte Tomaten
150 ml Schlagsahne
250 g Käse (Mozzarella,
Emmentaler, Gouda)
Salz, Pfeffer, Muskat
1 Bund Petersilie gehackt
Zwiebeln, Möhren und Kohlrabi schälen und klein würfeln. In einer großen Pfanne in etwas Butter andünsten. Mit etwas Mehl bestäuben und kurz anschwitzen. Die Brühe mit den passierten Tomaten und der Schlagsahne vermengen. Das Gemüse mit dem Sud ablöschen und ca. 10 Minuten köcheln lassen. Die TK-Erbsen dazugeben und mit Gewürzen abschmecken.
Käse grob raspeln, Petersilie hacken.
Eine feuerfeste Form mit etwas Gemüsesauce ausgießen und dann abwechselnd Nudelblätter, Gemüsesauce und Käse in die Form schichten.
Im heißen Backofen bei 190 bis 200 Grad Ober-/Unterhitze auf der untersten Schiene 40 bis 45 Minuten backen. Mit Petersilie bestreut servieren.
›Schneewittchen‹
Creme-Dessert mit Roter Grütze
1.000 g Beeren und rote Früchte
(z. B. Sauerkirschen, Himbeeren,
Johannisbeeren, Brombeeren)
4 EL Zucker (gehäuft)
1 Vanilleschote
350 ml Kirschsaft
4 EL Cassislikör
2 EL Speisestärke
500 g Mascarpone
1 Becher Sahne
5 EL Vanillezucker
8 EL Dunkle Schokoladenraspel
Für die Rote Grütze Beeren waschen, putzen und auf einem Küchentuch abtropfen lassen.
Vanilleschote längs halbieren und das Mark herauskratzen. Mark und Schote zusammen mit dem Kirschsaft (abzüglich 2 EL) und dem Zucker in einen Topf geben und bei starker Hitzezufuhr zum Köcheln bringen.
Parallel dazu die Speisestärke mit dem restlichen kalten Kirschsaft verrühren und zu dem köchelnden Saft gießen. Nochmals kurz aufkochen, bis die Stärke bindet. Dann die vorbereiteten Früchte und den Likör hinzufügen und kurz für ein bis zwei Minuten mitkochen lassen. Anschließend vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Erst zum Schluss die Vanilleschote entfernen.
Vier Gläser zu gut der Hälfte mit roter Grütze füllen. Die Sahne mit dem Vanillezucker steif schlagen, Mascarpone dazugeben und gut verrühren. Die Sahne-Mischung auf die Rote Grütze schichten. Zum Schluss mit Schokoladenraspeln bestreuen, bis von oben keine Creme mehr zu sehen ist.
›Frau Holle‹
Schneeballschlacht
2 Becher Sahne
2 Pck. Sahnesteif
250 g Quark
150 g Crème fraîche
50 g Zucker
1 Pck. Vanillezucker
1 Biskuitboden
1 Pck. Kokosflocken
Sahne steif schlagen, Sahnesteif untermengen. Restliche Zutaten dazu mischen. Biskuit zerbröseln und ebenfalls unter die Creme mischen. Aus der Masse kleine ›Schneebälle‹ formen und diese in Kokosflocken wälzen. Zum Tee servieren.
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