Stadtmagazin Lünen: Soziales

Treffpunkt NEULAND Neuer Standort, Digitalisierung und viel zu tun!

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Der Neuland e. V. ist in neue Räumlichkeiten umgezogen und hat trotz der Krise großen Bedarf an ehrenamtlicher Unterstützung.

Keine 200 Meter liegt der neue Treffpunkt NEULAND von seinem alten Standort entfernt. »So richtig Treffpunkt ist er seit Corona aber natürlich noch nicht«, bedauert Frank Nalazek, Vorstand des gemeinnützigen Vereins, der die Begegnungsstätte betreibt. Menschen, egal welcher Herkunft, können sich hier beraten lassen, austauschen und ihre Gemeinsamkeiten wie auch Unterschiede im Gespräch entdecken. »Aber die verkehrsgünstige Lage in nahezu direkter Nachbarschaft zur Eisdiele ist schon einmal ein echter Gewinn«, relativiert Johannes Bergmeyer, ebenfalls Vorstand, die Situation.

Beistand von der Ausbildung bis zur Wohnungssuche

Die Betreuung Geflüchteter rund um Themen wie Ausbildung, Integration und Wohnungssuche sowie bei der Kommunikation mit Behörden ist ein wesentlicher Teil der Aktivitäten des Neuland e. V., der sich aus Spenden und mit Unterstützung der Stadt Lünen finanziert. Die neuen Räume bieten die hierzu nötige Flexibilität. »Das ist nicht zuletzt in Bezug auf Corona ein glücklicher Zufall«, so Johannes Bergmeyer. »Hier können wir nötige Abstände und Hygienemaßnahmen besser umsetzen, als es in den alten Räumlichkeiten der Fall gewesen wäre.«

Neue Heimat mit eingeschränktem Notbetrieb

Die Pandemie war natürlich nicht der Grund für den Umzug der Einrichtung. Vielmehr wird der bisherige Standort in der Persiluhrpassage im großen Stil umgebaut, sodass ein Betrieb der Begegnungs- und Beratungsstätte nicht mehr möglich war. Corona hat den Umzug hingegen eher torpediert als begünstigt: Anstelle der veranschlagten 14 Tage nahm der Standortwechsel etwa zwei Monate in Anspruch, da die Helfer aufgrund der Abstandsregelungen nie gemeinsam in Aktion treten konnten. Und so setzt sich bis heute fort, was im März für alle begann. Was einmal ein Stück neuer Heimat für Geflüchtete war, befindet sich in einer Art eingeschränktem Notbetrieb. Was sich durch zwanglose und offene Begegnung auszeichnete, ist nun eher organisiert, um mögliche Infektionsketten gar nicht erst entstehen zu lassen. Davon zeugen nicht nur die Trenner aus Plexiglas auf den Tischen.

Ehrenamtliche Unterstützer gesucht!

Die Ehrenamtlichen lassen sich hiervon allerdings nicht von ihrem Tun abhalten. Beratungen finden nach wie vor statt. Nur eben unter Berücksichtigung der Vorgaben, unter Berücksichtigung der Vernunft. Für Souzan Hatahet, tätig in der Wohnungsberatung des Vereins, schlägt sich die Krise zumindest nicht in der Verdammung zur Untätigkeit nieder: »Nicht nur in der Wohnungsberatung haben wir viel zu tun. Uns fehlen auch ehrenamtliche Unterstützer, die uns helfen, den Bedürftigen beim Erlernen grundlegender Komponenten des Haupt- und Berufsschulstoffs zu unterstützen. Das ist für Muttersprachler nicht schwierig. Für die Bedürftigen ist es jedoch oft wichtig, eine kleine Hilfe an die Hand zu bekommen, um die Sprachbarriere überwinden zu können. Daher ist die Nachfrage in diesem Bereich ungebremst groß.«

Krise bietet Zeit für Innovationen

Die Krise, das steht fest, wird hier für Optimierungen genutzt. So wird die Digitalisierung des Vereins in großen Schritten ­vorangetrieben. Ob das digitale Zugangsschloss zur Verschlankung des Schlüsselmanagements oder der Mitgliedsausweis, der mit einem simplen Barcode auskommt und die Besucherdokumentation unterstützt. Dies sind nur zwei Innovationen, für die der eingeschränkte Betrieb Raum geschaffen hat. »Die gesetzlichen Regelungen zum Datenschutz sind natürlich auch für uns bindend«, führt Frank Nalazek aus. »Das hat einen hohen Stellenwert für uns, weshalb solche Neuerungen eben auch eine gewisse Zeit der Planung benötigen. Fünf digitale und aus Spenden finanzierte Arbeitsplätze mit Internetzugang können wir unseren Gästen inzwischen ebenfalls anbieten!«

Neu: Mütterkurs mit Kinderbetreuung

Krise hin, Corona her: Zwei voneinander unabhängige Räume bieten buchstäblich auch Raum für neue Konzepte und Kooperationen, unter anderem mit der VHS Lünen. Ein Integrationskurs für geflüchtete Mütter im einen und eine gleichzeitige Betreuung ihrer Kinder im anderen Raum: Das wäre am alten Standort so nicht denkbar gewesen und kann jetzt mit der Unterstützung der Volkshochschule abgebildet werden. Und auch, wenn die große Nikolausfeier für Kinder und gemeinsame Adventsfeiern in diesem Jahr entfallen müssen: Im Treffpunkt NEULAND hilft man mit unvermindertem Enthusiasmus weiter, wo Hilfe benötigt wird und freut sich auf die Zeit, in der die Begegnung zwischen Menschen wieder uneingeschränkt möglich wird.

Neuland e. V.

Münsterstraße 20a · 44534 Lünen
Info für ehrenamtliche Helfer und andere Anfragen:
info [at] treffpunkt-neuland.de
oder vor Ort: samstags 11–13 Uhr

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