»Einmal Vollpension bitte!«
Willkommen im Insektenhotel
An schönen Sommertagen klingt uns das Summen von Bienen, Hummeln und anderen Insekten wie Musik in den Ohren. Die kleinen Nützlinge sind ein wahrer Segen für Mensch und Umwelt, denn sie bestäuben die Pflanzen und dienen als natürliche Schädlingsbekämpfer. Besonders heimisch fühlen sie sich in nektarreichen Blumengärten. Doch auch Terrasse oder Balkon lassen sich insektenfreundlich gestalten – zum Beispiel durch ein sogenanntes ›Insektenhotel‹. Wir erklären, worauf Sie beim Aufstellen der Holzkästen achten müssen.
Jede Füllung zieht eine andere Insektenart an
Insektenhotels gibt es in vielen Formen, Größen und Ausstattungen. Zur gemütlichen Brut- und Wohnstätte werden sie erst durch das Befüllen der einzelnen Kammern mit unterschiedlichen Naturmaterialien wie Stroh, Hölzer, Bambus oder Tannenzapfen. Jede Füllung zieht eine andere Insektenart an. Florfliegenlarven und Marienkäfer sind als Gäste besonders beliebt, weil sie sich von Blattläusen ernähren. Sie bevorzugen ein Bett aus Holzwolle. Wildbienen und Wildwespen finden in angebohrten Harthölzern und Bambus-Röhrchen einen sicheren Unterschlupf. Und Schmetterlinge verstecken sich am liebsten zwischen kleinen Ästen.
Sonnenbad inklusive
Grundsätzlich ist die Aufstellung eines Insektenhotels das ganze Jahr über möglich. Da die Sumsemänner Wärme und Licht mögen – darin unterscheiden sie sich nicht von uns Menschen –, sollte ihr Häuschen möglichst auf der Südseite installiert werden. So können sie den ganzen Tag in der Sonne baden und sich nach einem Schauer schnell wieder trocknen. Windige oder schattige Plätze sind dagegen weniger geeignet. Auch sollte das Hotel nicht zu nah am Fenster hängen, damit sich die tierischen Untermieter nicht ständig in die Wohnung verirren. Am besten befestigt man es leicht nach vorne gekippt, sodass Regenwasser ablaufen kann, und in mindestens einem Meter Höhe, wo die Insekten sicher vor Haustieren sind. Wichtig: Einmal aufgestellt, sollte die Mini-Herberge nicht mehr verrückt werden.
Auf eine friedliche Nachbarschaft
Manche Menschen fürchten Insektenstiche, doch diese Angst ist in den allermeisten Fällen unbegründet. Bienen, Hummeln und selbst Wespen stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Solange Sie nicht nach den Tierchen schlagen, offene Feuer entzünden oder ihre Brut anrühren, ist eine friedliche Nachbarschaft eher die Regel als die Ausnahme. Allerdings können offenstehende Lebensmittel zum Problem werden, vor allem wenn die Einflugschneise der Insekten direkt über der Kaffeetafel liegt. Limonade, Pflaumenkuchen, Erdbeereis – wer kann dazu schon ›nein‹ sagen? Hier sollte möglichst auf ausreichend Abstand geachtet werden. Besondere Vorsicht ist angebracht, wenn kleinere Kinder oder Hunde mit im Haushalt leben oder jemand an einer Insektenstichallergie leidet.
Bankett für geflügelte Gäste
Satt werden müssen die Tierchen aber natürlich trotzdem. Wenn geflügelte Gäste trotz Insektenhotel fernbleiben, liegt es vielleicht daran, dass nicht ausreichend Futterquellen zur Verfügung stehen – wir Menschen buchen unsere Unterkunft schließlich auch am liebsten mit Vollpension. Im Garten stellen Obstbäume, Efeu, Klee, Rosen, Flieder, Holunder und Wiesensalbei ein reiches Bankett für Bienen, Schmetterlinge, Schwebfliegen und Hummeln dar. Auf Balkonen empfehlen sich Kräuter- und Blumenkästen mit farbenfrohen Blütenpflanzen. Daneben sollte auch genügend Wasser vorhanden sein – hier helfen spezielle Insektentränken.
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