»Sie wollen raus und etwas erleben!«

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Beliebter Theatertreff startet wieder

Wenn man sich in den Sälen der großen Schauspielhäuser umschaut, fällt auf, dass die Generation Ü60 hier besonders stark vertreten zu sein scheint. Mit zunehmendem Alter lässt der Anteil der Theatergänger*innen dann jedoch wieder nach. Oft ist nicht mangelndes Interesse das Problem. Viele haben schlicht niemanden mehr, der sie begleitet, oder der Weg ist ihnen zu weit geworden. Um derartige Hürden abzubauen und Theaterbesuche für Senior*innen wieder schmackhaft zu machen, wurde bereits vor Jahren der ›Theatertreff‹ am Heinz-Hilpert-Theater ins Leben gerufen. Nach längerer Coronapause soll die Gemeinschaftsinitiative der Seniorenbeiräte Lünen und Selm, des Kulturbüros Lünen und des Fördervereins Theater Lünen e. V. jetzt wieder aufleben.

Gleichgesinnte treffen

»Die meisten älteren Menschen sind durchaus kulturinteressiert – sie wollen raus und etwas erleben«, bestätigt Martin Weiberg. Der 68-Jährige wurde Ende 2020 zum neuen Vorsitzenden des Seniorenbeirates Lünen gewählt und möchte den ›Theatertreff‹ im Geiste seiner Vorgänger*innen weiterführen. »Das Angebot soll Barrieren beseitigen und es den älteren, oftmals alleinstehenden Menschen ermöglichen, einfach mal wieder unter Leute zu kommen, Gleichgesinnte zu treffen und zu ermäßigten Preisen am kulturellen Leben teilzuhaben. Der Treff umfasst daher nicht nur den Besuch der Theatervorstellung. Im Vorfeld besteht immer auch die Möglichkeit zu einem geselligen Kaffeetrinken, bei dem man sich austauschen und Kontakte knüpfen kann. Auf Wunsch versuchen wir, den Transport zu organisieren.«

Manchmal schauen die Künstler*innen vorbei

Für die Saison 2022/2023 sind Veranstaltungen an fünf Sonntagen vorgesehen. Sie starten jeweils um 15.30 Uhr, eineinhalb Stunden vor der gebuchten Aufführung. Wie in den Vorjahren werden Vertreter*innen der Seniorenbeiräte und des Kulturbüros anwesend sein und für Informationen zum Spielplan sowie zur Inszenierung sorgen. Als ›i-Tüpfelchen‹ könnten bei dem einen oder anderen Treffen auch mitwirkende Künstlerinnen und Künstler als Überraschungsgäste vorbeischauen, um sich vorzustellen und Fragen zum Stück zu beantworten. »Früher war der ›Theatertreff‹ überaus gut besucht«, berichtet Martin Weiberg. »Ich weiß von keinem Termin, an dem die Zusammenkunft wegen schlechter Anmeldezahlen ausfallen musste. Corona hat alles zum Stillstand gebracht. Wir hoffen, dass viele der damaligen Stammgäste noch interessiert sind.«

Schokoladig, himmlisch, gut

Das erste Treffen startet am Sonntag, den 4. Dezember, in der Stadtgalerie im Hansesaal. Nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken begeben sich die Teilnehmenden zur Vorstellung von ›Chocolat‹ ins Theater. Die szenische Lesung mit Ann-Kathrin Kramer und Harald Krassnitzer basiert auf dem bekannten gleichnamigen Film von Lasse Halström. Weitere Highlights im Rahmen der Reihe sind ›Himmlische Zeiten‹, ›Servus Peter‹, ›Frau Luna‹ und ›The Cast‹. »Wir haben da richtig gute Sachen im Programm«, freut sich Martin Weiberg. »Ich habe kein Theater-Abo, aber meine Frau und ich besuchen schon gelegentlich Stücke und Musicals. Besonders gespannt sind wir auf ›Servus Peter‹: Die Hommage an Peter Alexander werden wir uns nicht entgehen lassen.«

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