Metal & more

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Zu Gast im Lükaz

Falls Ihnen in der Lüner Innenstadt finstere Kerle mit wilden Haaren und Lederjacken begegnen, erschrecken Sie nicht! Höchstwahrscheinlich handelt es sich um harmlose Heavy-Metal-Fans auf dem Weg zum Lükaz. In den letzten Jahren hat sich das Lüner Kultur- und Aktionszentrum zu einer überregional bekannten Location für Metal- und Rock-Konzerte gemausert. Und auch 2023 ist wieder einiges geplant. Als ›Drahtzieher‹ stecken nicht etwa ein paar bärtige Kuttenträger dahinter, sondern zwei Frauen und ein Mann, die ganz seriös bei der Stadt Lünen beschäftigt sind und denen man ihre Liebe zur lauten Musik auf den ersten Blick gar nicht unbedingt ansieht.

Große Namen und Newcomer

»Wir besuchen privat gerne selbst Konzerte und haben gute Kontakte in die Szene«, erzählt Sabine Kroner-Mueller. Im Rahmen ihres Medienwirtschaft & Journalismus-Studiums sammelte sie Praxiserfahrungen beim Dortmunder Rock Hard Magazin und ist nun im Lükaz als Bookerin für das Show-Programm zuständig. Dabei arbeitet sie eng mit ihrer Kollegin Janine Zellmann aus der Gastronomie zusammen. Die Dipl.-Oecotrophologin betrieb früher in Dortmund ihre eigene Metal-Kneipe. Dritter im Bunde ist Christian Ernsting, der 2007 die ersten Metal-Bands ins Lükaz holte und hier eine eigene Festival-Reihe ins Leben gerufen hat. Inzwischen sitzt er schräg gegenüber im Kulturbüro, ist aber nach wie vor in die Veranstaltung von Konzerten involviert. Alle drei kannten sich schon lange vor dem Lükaz. »Durch unseren Background haben wir einen guten Draht zu großen Namen aus der Musikszene, das ist unser Steckenpferd. Gleichzeitig möchten wir auch kleinen regionalen Bands und Newcomern eine Chance geben.«

»Metal-Konzerte sind unsere friedlichsten Abende überhaupt«

Ein gutes Beispiel ist das weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannte ›German Swordbrothers Festival‹, bei dem sich internationale Stars mit kleineren Bands die Bühne teilen. Metal-Fans aus ganz Deutschland pilgern dafür an die Lippe, und das schon seit nunmehr neun Jahren, demnächst wieder am 11. März. Eltern, die beim Titel des Festivals nervös aufhorchen, können unbesorgt sein: Kämpfe werden bei diesem geselligen Live-Ereignis allerhöchstens auf der Bühne in Form von E-Gitarren-Battles ausgetragen. »Entgegen der allgemeinen Vorstellung sind Metal-Konzerte unsere friedlichsten Abende überhaupt«, berichtet Janine Zellmann. »Da herrscht für gewöhnlich eine super entspannte Stimmung, sodass sich die Security-Leute eher langweilen.« Ein weiteres Highlight ist die ›Rock Hard Festival Warm Up Show‹, die zur Einstimmung auf das große Rock Hard Festival im Amphitheater Gelsenkirchen immer zwei Wochen vor Pfingsten stattfindet. »Neben einem abwechslungsreichen internationalen Line-up gibt es eine Verlosung, bei der unter anderem Tickets fürs Festival gewonnen werden können«, verrät Sabine Kroner-Mueller.

»Wir wollen Subkulturen bedienen und Nischen fördern«

Metal ist aber längst nicht alles: Die Kolleg*innen Olaf Stolte (Dipl.-Sozialarbeiter) und Pia Flume (Dipl.-Pädagogin) ergänzen das Lükaz-Team vor allem im Bereich Kinder- und Jugendprogramm. Auf dem Plan stehen Themendiscos, Familiensonntage, Workshops, Puppentheater, Hörspiele, Lesungen, Comedy und vieles mehr. Am 21. April startet die neue Reihe ›Lens Wohnzimmer‹: In Kooperation mit dem Lüner Kulturbüro lädt Moderator Len Mette wechselnde prominente Gäste aus dem Bereich Kleinkunst und Comedy ins Lükaz ein. Den Auftakt macht der Autor, Satiriker und Comedy-Coach Christian Eisert aus Berlin. »Da wir Teil der Jugendförderung der Stadt Lünen sind, liegt der Schwerpunkt unseres Programms auf Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Hin und wieder bieten wir aber auch Veranstaltungen darüber hinaus an, um allen Lüner Bürgerinnen und Bürgern eine kulturelle Plattform zu bieten und evtl. Themen aufzugreifen, die beispielsweise für das Heinz-Hilpert-Theater zu klein sind. Klar lieben wir unsere Musik, freuen uns jedoch sehr über andere Genres und neue Formate. Die Vielfalt macht es aus. Das sehen wir ja gerade als unsere Aufgabe: Wir wollen Subkulturen bedienen, Nischen fördern und dem Nachwuchs ein Forum sein.«

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