Geballte Frauenpower für die gute Sache
Netzwerk Frau e. V. engagiert sich für das Gemeinwohl
Was ist ein Netzwerk? Ein Zusammenschluss von verschiedenen Kooperationspartnern mit gleichen, teilweise gewinnbringenden Interessen gegenüber den Wettbewerbern. Beispielsweise gehörte im Mittelalter die Hanse, ein Zusammenschluss von Kaufleuten, dazu. Netzwerke bilden meistens ein natürliches Monopol, sie spielen die Marktmacht aus. Infolgedessen kommt es zu Marktversagen wegen fehlenden oder zu geringen Wettbewerbs. Beim Lüner ›Netzwerk Frau e. V.‹, einem im Jahre 2004 gegründeten Netzwerk von engagierten Frauen aus unterschiedlichen Berufsgruppen, die selbstständig oder in Führungspositionen tätig sind oder waren, spielen Gewinnmaximierung und hohe Rendite dagegen überhaupt keine Rolle.
Sinn der weiblichen Kräftebündelung ist stattdessen das ehrenamtliche Engagement für das Gemeinwohl. Insbesondere das Sammeln von Geldern für karitative und soziale Zwecke für Einrichtungen, Projekte, Gruppen und Hilfebedürftige in und um Lünen stehen bei dem derzeitigen 30 Mitglieder starken Frauennetzwerk als Leitmotiv an erster Stelle.
Mit einem ›Benefizhoffest‹ zugunsten des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) ›Wünschewagen‹ auf dem Gahmener Hof ›Bauernladen & Hof-Fleischerei‹ von Sabine Goertz – sie gehört ebenfalls zum Team ›Netzwerk Frau‹ – und Ehemann Dietrich setzt das ursprünglich mit 17 Gleichgesinnten gestartete Damenteam den Reigen der Wohltätigkeitsveranstaltungen fort. Apropos 17: Im 700 Jahre alten Familienbetrieb Goertz am Gahmener Kamp 105 ist mittlerweile die 17. Generation am Werk.
»Historie mit einem großen Blick auf das Wohl der Tiere: Das ist unsere Philosophie«, so Sabine Goertz. Die Beisitzerin vom Netzwerk Frau e. V. ist mit ihrem Ehemann und den drei Kindern Fabian, Till und Lukas mit viel Leidenschaft dabei. Bewährtes erhalten, Neuem und Innovativem aufgeschlossen sein und im Einklang mit der Natur handeln: So schmeckt Heimat, lautet die Kernbotschaft der Gahmener Landwirtschaftsfamilie. Aufgrund der engen Verzahnung und guten Kontakte zwischen dem Netzwerkfrau e. V. und der Landwirtschaftsfamilie Goertz wurde am zweiten Sonntag im Juni die Karte der Ehrenamtsarbeit ausgespielt und das Gemeinwohl-Thema 2022/23 in beeindruckender Weise abgearbeitet. Und fast alles mit geballter Frauenpower.
»Unser Gemeinwohl-Thema 2022/23 ist ein sehr individuelles, eines für Menschen, die den Mut aufbringen, ihren persönlichen letzten Wunsch zu wagen. Noch einmal das Meer sehen, die alte Heimatstadt oder einen Lieblingsmenschen besuchen, kurz bevor das irdische Leben endet. Das ermöglicht der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) mit seinem ›Wünschewagen‹«, berichtet die Vorsitzende vom Netzwerk Frau e. V. Madeleine Zippro. »Mit ehrenamtlichen Begleitern und spendenfinanziert werden für Betroffene wundervolle Momente und für ihre Angehörigen unvergessliche Erinnerungen geschaffen. Unser Ziel ist es, dieses Engagement mit mindestens 5.000 Euro fördern zu können.« Dank Spenden im Vorfeld, Tagesspenden, Nettoerlösen des Hoffestes und weiteren Spenden durch Lüner Unternehmen wurde die Zielmarke am Hoffesttag nicht nur erreicht, sondern gar noch deutlich übertroffen.
Neben dem aktuellen Gemeinwohl-Thema haben die ehrenamtlich engagierten Frauen in der jüngeren Vergangenheit noch weitere Themenfelder abgearbeitet. Vorträge zu den Themen ›Intrinsische Mitarbeitermotivation‹, ›Erbrecht aktuell‹ und ›Diamonds are a girl’s best friend‹, eine Feedbackrunde der durchgeführten Aktionen, Grillen mit Partner und ein Weihnachtsblues im Dezember runden die Aktivitäten der Netzwerkfrauen ab. Aber auch Unternehmensbesichtigungen, Stadtführungen, Koch-Events, Kaminabende in kleinen Gruppen, Ausflüge und Kurzreisen sowie literarische Buchvorstellungen sind Bestandteile ihres Portfolios. Darüber hinaus ist der Verein bestrebt, alle zwei Jahre ein neues Leitthema auszurufen und zu fördern.
Benefizveranstaltungen für den Lüner Kinderhospizverein, eine Finanzspritze für das Heinz-Hilpert-Theater, die Vinckeschule oder für die ›GUMMI-Band‹ … Ebenso die Aktion Lichtblicke, der Stadt-Insel-Imbiss, die Filmpreisförderung ›Perle‹, der Support der Kinderschutzambulanz sowie die Bekämpfung von Altersarmut für Frauen gehörten in den letzten Jahren zu geförderten Projekten – auch die Ausstattung für Distanzunterricht in der Lüner Osterfeldschule, die Unterstützung der Lüner Ukraine-Hilfe und der Tafel Unna in Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner PRO Lünen. Allesamt erfolgreich absolvierte Sozialprojekte der ehrenamtlich engagierten Damen. Komprimiert in einem – sozialen – Netzwerk ohne jegliche Marktmacht im volkswirtschaftlichen Sinne. So macht Markt Sinn!
Michael Blandowski
Netzwerk Frau e. V.
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