Stadtmagazin Witten: Kunst und Kultur

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Anne Samson: Farbe, Licht, Struktur – Raum, Energie und Liebe

Ein gläserner Zauberwald, ein wildes Graffiti, zarte Blumen oder auch kraftvolle Landschaften, die die Schönheit der Natur zeigen. Die Bilder der Wittener Künstlerin Anne Samson strahlen neben ihrer Vielseitigkeit immer auch eine ganz besondere Stimmung aus und nehmen den Betrachter mit in eine andere Welt. Vielleicht liegt es an Anne Samsons Einstellung zur Kunst und ihrer ungewöhnlichen Arbeitsweise. Denn die ehemalige Kunst- und Deutschlehrerin weiß selbst meist nicht, wohin die Reise geht, wenn sie sich an ihre geliebte Staffelei begibt. »Ich arbeite ohne Plan, ganz spontan. Ich setze mich einfach hin und fange an.«

Gemalt hat Anne Samson schon immer – in den letzten zehn Jahren immer intensiver. Nach dem Studium der Kunstgeschichte und Germanistik arbeitete sie lange Jahre als Gymnasiallehrerin in Bochum, bevor sie vor rund zwei Jahren ihren Beruf aufgab und sich ganz ihrer Leidenschaft widmete: der Kunstmalerei. Zwischen sechs und acht Stunden täglich verbringt die Künstlerin in ihrem Atelier. Denn so sehr sie ihren Beruf als Lehrerin auch geliebt hat, so richtig glücklich ist sie, wenn sie malen darf. »Dann bin ganz bei mir.«

Fantasie, Spontaneität, das Ungeplante und das Zufällige bestimmten ihre Arbeiten, so Anne Samson. »Ein Bild muss sich entwickeln. Dieser Prozess kann sich auch über Tage hinwegziehen.« So kommt es durchaus vor, dass ein vermeintlich abgeschlossenes Werk weggelegt und nach langer Zeit doch neu überarbeitet wird. Oder ein fertiges Stück plötzlich Format und Ausrichtung ändert, nämlich von quer auf hoch, weil ein interessierter Beobachter diesen Vorschlag gemacht hat. Und plötzlich entsteht ein zauberhafter, gläserner Wald …

Wann ein Bild fertig ist, wisse man übrigens nie so ganz genau. »Grundsätzlich, wenn ich zufrieden bin. Manchmal verpasst man aber diesen Punkt, malt weiter und verschlechtert es letztlich.« Dann legt die Mutter eines erwachsenen Sohnes das Werk erstmal zur Seite, lässt es wirken, überarbeitet es oder, wenn es nicht anders geht, übermalt es mit einem neuen Motiv.

Auf einen roten Faden will sich Anne Samson nicht festlegen lassen. Gegenständlich und abstrakt, die unterschiedlichsten Farbwelten, verschiedene Techniken, wie zum Beispiel die Arbeit mit offenen Pigmenten und außergewöhnlichen Materialien wie Sand und Marmormehl die sich auf der Leinwand vermischen – die ehemalige Pädagogin ist offen für fast alles: »Eine Gemeinsamkeit gibt es aber vielleicht doch. Meine Bilder sind lebhaft und spontan. Sie spiegeln eben die Facetten meiner Persönlichkeit«, schmunzelt sie.

Trotz oder vielleicht auch gerade wegen aller Liebe zur Kunst: Ein echter Künstler müsse durchaus für seine Profession leiden, schließlich erfordere ein gutes Gemälde viel Zeit, Raum, Energie und Liebe. Auch körperlich sei das Malen anstrengend, und so manche schlaflose Nacht hat Anne Samson auch schon wegen eines Projekts gehabt. Der Lohn: jede Menge Ausstellungen, bei denen sie ihre Werke zeigen konnte, wie beispielsweise im Düsseldorfer Landtag. Eine Familie, die mehr als stolz auf ihren neuen Beruf ist, nicht zu vergessen die ersten Exponate, die erfolgreich verkauft werden konnten. Und daher ist Anne Samson auch gar nicht enttäuscht, wenn ihre Gemälde auch dekorative und nicht nur künstlerische Zwecke erfüllen. »Das ist absolut okay für mich. Meine Bilder sollen ja auch schön und ästhetisch sein. Ich mag ja ebenfalls schöne Dinge«, zeigt sie Verständnis für all diejenigen, die mit ihren Inspirationen einfach nur ihr Zuhause schmücken wollen.

Termintipp

03.–21. Dezember
Ausstellung in der Sparkassenfiliale
Witten-Bommern

Mehr zu der Künstlerin findet sich auf ihrer Website: www.anne-samson.de

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