Verschiedene Länder – verschiedene Leckereien
Kulinarische Entdeckungsreise II
Bereits in der letzten Ausgabe haben wir uns ja auf den virtuellen Weg gemacht und bislang eher unbekannte Spezialitäten, aber unbedingt empfehlenswerte Leckereien anderer Länder aufgestöbert. Rein theoretisch dürften wir jetzt so langsam ganz in echt die Köfferchen packen, aber der Urlaub muss sich noch ein wenig gedulden, das Stadtmagazin hat schließlich oberste Priorität. ;) Dennoch haben wir uns wieder auf die virtuelle Entdeckungsreise begeben, innerhalb derer wir für Sie und für uns in Muttis Kochbuch, im Internet, aber auch bei guten Freunden wirklich erstaunliche Rezeptideen ausgekundschaftet haben.
Südtiroler Spinatknödel
›Carbonara e una coca cola …‹ Oh ja, die italienischen Nudelgerichte sind absolute Highlights und haben es 1982 sogar musikalisch in die Top Ten der Single Charts geschafft. Aber wussten Sie, dass es im Land des Stiefels auch eine außerordentlich leckere Kloßvariante gibt, nämlich den Südtiroler Spinatknödel? Nun gut, Südtirol liegt in den Alpen und hat von daher eine enge Verbundenheit zu und kulinarische Vergangenheit mit den österreichischen Nachbarn, die bekanntermaßen absolute Knödelexperten sind. Und dies gilt logischerweise auch für die Menschen aus Bozen, Meran oder Lana. So finden sich auf den Angeboten der Gaststätten und Restaurants zahlreiche Kloßkreationen, wie Speck-, Semmel- und Käsknödel oder auch süße Marillen- und Germknödel. An ein besonderes rundes Labsal erinnere ich mich allerdings immer wieder ganz innig, wenn ich an die damaligen Ski-Urlaube in den Dolomiten denke: den Spinatknödel. In Kombination mit zerlassener Butter und geriebenem Parmesan ist er eine wunderbare Beilage zu Fleisch- und Fischgerichten, schmeckt aber auch solistisch perfekt.
250 g Spinat (TK)
100 g Butter
1 Zwiebel
4 Eier
80 ml Milch
4 EL geriebenen Parmesan
2 EL Mehl
250 schnittfestes Weißbrot (vom Vortag)
1 Knoblauchzehe
1 Prise Muskatnuss
Pfeffer, Salz
Zum Anrichten je 2 EL Butter und Parmesan
Den Spinat kochen, mit kaltem Wasser abfrischen und fest ausdrücken. Das in Würfel geschnittene Weißbrot mit Eiern, Milch, Mehl, Salz, Pfeffer, Muskatnuss, gepresstem Knoblauch, Parmesan und dem passierten Spinat vermengen. Die feingehackte Zwiebel in der Butter goldgelb andünsten und dazugeben. Alles eine gute Viertelstunde ruhen lassen. Jetzt werden aus der Masse die Knödel geformt, die in kochendem Salzwasser etwa zehn Minuten gegart werden. Tipp: Sollte der Teig vor dem Drehen zu weich sein, einfach ein wenig Paniermehl zufügen.
Alles auf dem Teller anrichten, mit der zerlassenen, leicht gebräunten Butter übergießen und mit dem Parmesankäse bestreuen. Buon appetito!
Lohikeitto
Nomen est Omen: Lohi ist das finnische Wort für Lachs, Keitto heißt Suppe. Und damit sind wir bei einem echten nordischen Klassiker gelandet: der traditionellen cremigen Lachssuppe, einem himmlischen Mix aus Fisch, Porree und Sahne. Ja, die Finnen lieben Suppen. Helfen sie ihnen doch durch ihre frostigen Winterzeiten. Das Besondere an dieser Delikatesse jedoch ist, dass sie auch kalt ein wahrer Gaumenschmaus ist und somit ebenfalls an heißen Sommertagen eine Bereicherung des Speiseplans bietet.
400 g Lachsfilet
1 EL Butter
2 große Kartoffeln
1 Karotte
1/2 Stange Lauch
1 Zitrone
1 Lorbeerblatt
300 ml Sahne (alternativ Vollmilch)
400 ml Fischfond
1 Bund Dill
Salz, Pfeffer
Kartoffeln und Möhren schälen und würfeln. Den Lauch waschen, putzen und in zarte Ringe schneiden. In einem großen Suppentopf die Butter auslassen, darin Kartoffeln, Karotte und Lauch ca. fünf Minuten andünsten und dann mit dem Fond ablöschen. Die Zitrone in Scheiben schneiden, zwei davon mit dem Lorbeerblatt zur Suppe geben und alles bei mittlerer Temperatur etwa 20 Minuten köcheln lassen, bis die Kartoffeln gar sind.
Derweil den Lachs in mundgerechte Würfel schneiden, den Dill waschen, trocken schütteln und grob hacken. Nun das Lorbeerblatt und die Zitronenscheiben aus der Lohikeitto nehmen und die Sahne hinzufügen. Die Lachssuppe noch einmal kurz aufkochen, dann den Herd ausschalten und die Lachswürfel hinzufügen und zwei Minuten gar ziehen lassen. Die Suppe anschließend auf tiefe Teller verteilen, mit einer Zitronenscheibe und mit Dill bestreut sofort heiß servieren – oder eben im Kühlschrank ›übernachten‹ lassen und am nächsten Tag kalt genießen. Hyvää ruokahalua!
Türkische Mücver
Ursprünglich kommt der Zucchinipuffer aus Anatolien, längst hat er aber die gesamte Türkei erobert und für sich begeistert – aus gutem Grund. Schließlich ist der knusprige Gemüse-Gigant in der Kombination mit Feta und einem leckeren Joghurt-Knoblauch-Dip ein absoluter Sommerhit und schmeckt insbesondere an heißen Tagen. Ein weiterer Vorteil ist die vielseitige Einsetzbarkeit. Ob als Vorspeise, ob zum oder als Hauptgericht, ob warm oder kalt: Die Zucchinipuffer werden jedem Anspruch gerecht. Und auch für ein Picknick eignen sie sich fantastisch, da sie sich ganz einfach im Döschen mitnehmen lassen.
1 kg Zucchini
1 Bund Frühlingszwiebeln
2 TL Dill
2 TL Petersilie
2 TL Minze
3 Eier
1 TL Paprikapulver (scharf)
200 g Feta
1 Tasse Mehl
Olivenöl, Salz, Pfeffer
Die Zucchini schälen, grob reiben, salzen und 15 Minuten in einer Schüssel Wasser ziehen lassen. Anschließend in einem Geschirrtuch fest auspressen. Fügen Sie jetzt die feingeschnittenen Frühlingszwiebeln, Petersilie, Minze und Dill, Eier, Paprika, Salz und Peffer dazu und rühren alles gut durch. Den zerbröselten Fetakäse mit dem Mehl vermengen und zur Puffermasse geben. Nochmals alles sorgfältig vermischen. Zwei große Pfannen mit reichlich Olivenöl erhitzen. Die Puffer mit einem Esslöffel einlegen, etwas flach drücken. Wichtig: Nicht zu eng beieinander! Die Temperatur etwas reduzieren und die Mücver circa fünf Minuten jeweils pro Seite lang gold braten.
Tipp: Dazu schmeckt hervorragend eine schlichte Joghurt-Knoblauch-Soße aus 500 g griechischem Joghurt, drei gepressten Knoblauchzehen, abgeschmeckt mit Salz und Pfeffer. Einfach alle Zutaten verrühren und den Dip eine gute Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Afiyet olsun!
Waterzooi
Jetzt kommen wir aber endlich zu Muttis Kochbuch. O ja, meine Mutter ist eine grandiose Köchin und hat in ihrem wahrlich sehr bewegten Leben viele längere Zeiten in Nachbarländern verbracht und dort einzigartige Köstlichkeiten für sich entdeckt: in Italien, in Belgien, in Österreich, in Ungarn und in Bayern. Eines dieser zahlreichen deliziösen, von ihr notierten und teils durchaus persönlich aufgearbeiteten Rezepte dürfen wir an dieser Stelle mit Ihnen teilen: Waterzooi (flämisch für Wassersud) – ein Eintopf-Original aus Flandern und insbesondere in Gent und Umgebung für die dort lebenden Belgier eine echte Herzenssache. Ursprünglich wurde er vornehmlich mit Süßwasserfisch zubereitet, mittlerweile wird ausgesprochen gern auch Hühnchen genutzt, wie es hier der Fall ist. Ob Fisch oder Huhn, eine Zutat darf übrigens auf keinen Fall fehlen, nämlich das Bouquet Garni: ein Sträußchen aus unterschiedlichen geschmacksgebenden Kräutern.
2 kleine Hühnchen à 800 g
2 Karotten
2 Stangen Porree
1 Zwiebel
2 Gewürznelken
2 Stangen Staudensellerie
1 Bouquet garni (Petersilie, Thymian und Lorbeerblatt)
2 l Wasser
2 Würfel Geflügelbouillon
¼ l Sahne
2 EL Petersilie
2 EL Kerbel
30 g Butter
30 g Mehl
Hühnchen und das grob zerkleinerte Gemüse mit Gewürznelken, Bouquet Garni, Salz und Pfeffer in kaltem Wasser aufsetzen und 30–35 Minuten köcheln lassen. Zwischendurch immer wieder den Schaum abschöpfen. Das Fleisch herausnehmen, die Haut abziehen und die Hühnchen in mundgerechte Portionsstücke zurechtschneiden. In der Flüssigkeit die Bouillonwürfel kurz aufkochen lassen, dann alles passieren.
In einer Pfanne die Butter schmelzen und darin das Mehl sanft anschwitzen, ohne es zu bräunen. Jetzt Sahne und Bouillon dazugeben und aufkochen, bis eine zart-cremige Substanz erreicht ist. Kerbel und Petersilie feingeschnitten hinzufügen und eventuell die Masse nach Gusto noch mit etwas Salz und Pfeffer abschmecken. Tipp: Dazu schmecken hervorragend Petersilienkartoffeln. Und wie heißt es so schön in Belgien? Bon appetit, eet smakelijk, guten Appetit!
Ein Bouquet garni …
… ist ein Kräutersträußchen, bestehend aus verschiedenen Kräutern, die zusammengebunden oder in ein Baumwollsäckchen gefüllt werden. Das Bouquet wird zum Aromatisieren von Bouillon, aber auch von dickflüssigeren Suppen, Eintöpfen und Schmorgerichten mitgekocht und kurz vor dem Servieren entfernt. Traditionell besteht es frisch aus Petersilie, Thymian und einem Lorbeerblatt. Getrockneter Thymian wird meist in ein Lauchblatt gehüllt, um zu vermeiden, dass sich harte Krautbestandteile im Gericht verteilen.
Je nach Verwendungszweck kann das Bouquet garni variiert werden: So werden für Lamm oder auch rote Saucen andere Kräuter wie Basilikum, Sellerieblätter, Pimpinelle, Kerbel, Estragon, Rosmarin, Bohnenkraut oder auch Komponenten wie Zitronenschale und Wurzelgemüse verwendet. Das Bouquet für Schweinefleisch enthält meist Salbei, Thymian und Majoran, das für Geflügel Sellerie, Petersilie, Thymian, Majoran, Estragon und Lorbeer. Ein Bouquet für Meeresfrüchte besteht üblicherweise aus Dill, Estragon und Zitronenschale.
Ein Bouquet garni …
… ist ein Kräutersträußchen, bestehend aus verschiedenen Kräutern, die zusammengebunden oder in ein Baumwollsäckchen gefüllt werden. Das Bouquet wird zum Aromatisieren von Bouillon, aber auch von dickflüssigeren Suppen, Eintöpfen und Schmorgerichten mitgekocht und kurz vor dem Servieren entfernt. Traditionell besteht es frisch aus Petersilie, Thymian und einem Lorbeerblatt. Getrockneter Thymian wird meist in ein Lauchblatt gehüllt, um zu vermeiden, dass sich harte Krautbestandteile im Gericht verteilen.
Je nach Verwendungszweck kann das Bouquet garni variiert werden: So werden für Lamm oder auch rote Saucen andere Kräuter wie Basilikum, Sellerieblätter, Pimpinelle, Kerbel, Estragon, Rosmarin, Bohnenkraut oder auch Komponenten wie Zitronenschale und Wurzelgemüse verwendet. Das Bouquet für Schweinefleisch enthält meist Salbei, Thymian und Majoran, das für Geflügel Sellerie, Petersilie, Thymian, Majoran, Estragon und Lorbeer. Ein Bouquet für Meeresfrüchte besteht üblicherweise aus Dill, Estragon und Zitronenschale.