Stadtmarketing im Wandel

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Stadtmarketing im Wandel

Was haben die spukhafte Erscheinung des Zwerges Goldemar in der Burgruine Hardenstein, eine Silent Disco im Stadtpark, virtuelle Spaziergänge zum Hohenstein oder Foodtrucks im Lutherpark miteinander gemein? Sie ahnen es: Alle diese Dinge wurden vom Stadtmarketing Witten ausgetüftelt. »Wir machen weit mehr als nur Veranstaltungen«, sagt Geschäftsführerin Dr. Silvia Nolte, die mit ihrem Team seit 2019 viel geschafft und manches neu aufgebaut hat. »Unsere Arbeit hat unheimlich viele Facetten und umfasst unterschiedlichste Aufgaben: von Events und Märkten über das Ticketcenter am Rathausplatz bis hin zu Stadtwerbung und Tourismus.« Doch der Reihe nach …

Bewährte Formate und frische Ideen

Beginnen wir mit dem Eventbereich. Bekanntermaßen stand dieser in den letzten zwei Jahren unter keinem guten Stern. Umso bemerkenswerter, dass es trotz aller Widrigkeiten gelang, einen ausgewogenen Mix aus alten und neuen Formaten erfolgreich über die Bühne zu bringen. Zu den jüngsten Errungenschaften zählen der Kinder- und Familien-Ruhrlauf, das After-Work-Event in der Innenstadt, das Ruhrpicknick in der Burgruine Hardenstein, das Street-Food-Festival im Lutherpark oder der Parksommer mit Illuminationen und Kopfhörerparty im Stadtpark. »Witten hat so viele schöne Plätze, die wir bespielen und in Szene setzen möchten«, so Dr. Silvia Nolte. »Darüber hinaus wollen wir durch die Weiterentwicklung bestehender Formate und mit frischen Ideen immer neue Zielgruppen ansprechen.« Dies spiegeln auch die Aktionstage wider, die sich über das ganze Jahr verteilt mit vielfältigen Themen wie Pflege, Kunst und Musik, Sport oder Natur- und Klimaschutz beschäftigen. »Möglich wird das, weil wir in Kooperativen denken. Wir sind in vielen Workshops und Arbeitskreisen aktiv, arbeiten mit Netzwerkpartnern wie dem Stadtsportverband, der Standortgemeinschaft Witten-Mitte oder der Klima­allianz.«

Ökologisches Entertainment

Stichwort Klima: Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit genießen beim Stadtmarketing Witten einen hohen Stellenwert. Bei der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen werden immer auch ökologische Gesichtspunkte berücksichtigt. Dr. Silvia Nolte erklärt, was das konkret bedeutet: »Zunächst einmal sind unsere Events frei von Plastik und PVC. Darüber hinaus bitten wir die Bürgerinnen und Bürger, nach Möglichkeit nicht mit dem Auto anzureisen, stellen bewachte Fahrradparkplätze sowie Shuttlebusse zur Verfügung und haben Kinderspielgeräte aus Naturmaterialien angeschafft.« Manche Angebote rücken das Thema sogar gezielt in den Fokus, zum Beispiel die beliebten Naturführungen oder die neueren Klimawanderungen. »Wir bieten nicht nur Entertainment, es steht auch eine Programmatik dahinter. Natürlich wollen wir unterhalten. Aber was wir machen, kann sich auch aus Umweltsicht sehen lassen.«

Virtuelle Erlebnisse

Im Bereich Stadtwerbung und Tourismus setzen die Marketingexpert*innen vermehrt auf digitale Technik, um das Profil der Ruhrstadt in Bezug auf Wittens Bergbauvergangenheit, Industriekultur und das Leben am Wasser zu schärfen. 2020 ging das digitale Erlebnisportal an den Start. Virtuelle Stadtrundgänge machen die Wittener Fußgängerzone, den Hohenstein, das Bethaus der Bergleute oder den Stadtteil Herbede aus der Ferne erfahrbar. Kurzfilme entführen die Zuschauer*innen an besondere und teils weniger bekannte Orte wie die Zeche Egbert oder das Wasserkraftwerk Hohenstein. Per QR-Code können Smartphonenutzer*innen mythische Figuren wie den Zwerg Goldemar oder den Ritter Neveling an reale Schauplätze projizieren. Bei den sogenannten ›Instawalks‹ werden die Teilnehmenden dazu eingeladen, ihre eigenen Blickwinkel und Perspektiven auf die Stadt mit der Handykamera festzuhalten. Die Bilder werden dann über die sozialen Netzwerke mit der Öffentlichkeit geteilt.

»Wir scheuen uns nicht, zu experimentieren, um neue Wege zu finden«, sagt Dr. Silvia Nolte. »Man muss auch mal Dinge ausprobieren, über den Tellerrand schauen, Allianzen schmieden und sich mit den Partnern vor Ort sowie anderen Städten und Regionen austauschen. Das ist wichtig in einer Zeit des Wandels, in der sich Erwartungen und Ansprüche im Umbruch befinden.«

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