Essbare Wärmespender
Winterliche Gerichte für Körper, Geist und Seele
Gehören Sie auch zu den Menschen, die im Winter ständig frösteln, obwohl sie objektiv betrachtet warm genug angezogen sind? Klagen Sie selbst in dickstem Pullover und Wollsocken noch über Eisfüße und Gänsehaut? Vielleicht sollten Sie Ihre Essgewohnheiten unter die Lupe nehmen. Denn nicht nur die Kleidung beeinflusst unser Wohlbefinden in der dunklen Jahreszeit – auch unsere Ernährung spielt eine zentrale Rolle. Sogenannte ›wärmende‹ Lebensmittel bringen den Kreislauf in Schwung und sorgen dafür, dass Sie nie wieder grundlos kalte Füße haben.
Maronen statt Minze
Der Gedanke stammt aus der Traditionellen Chinesischen Medizin, die alle Nahrungsmittel in kühlende, neutrale oder wärmende Speisen unterteilt. Wer sich ausgewogen ernährt und seinen Speiseplan auf die äußeren Umstände abstimmt, bewahrt sein inneres Gleichgewicht. Demnach empfiehlt sich der Verzehr von wärmenden Speisen vor allem bei kalter Witterung, um die äußeren Einflüsse auszugleichen. Wobei ›wärmend‹ nicht mit ›warm‹ zu verwechseln ist. Die thermische Wirkung hängt nämlich nicht nur mit der Temperatur zusammen, in der ein Lebensmittel konsumiert wird. So kann der heiße Tee mit frischer Minze im Sommer kühlend wirken, während uns eine Handvoll Nüsse oder Maronen im Winter von innen aufwärmt. Wer sich grob an der Natur mit ihren Jahreszeiten orientiert, macht erst mal nichts verkehrt. Denn hier finden wir oft genau das, was wir brauchen.
Frühstückstipp: Haferbrei
Indem wir bestimmte Lebensmittel erhitzen, können wir ihren wärmenden Effekt noch verstärken. Schon deshalb gibt es für ›Frostbeulen‹ im Winter nichts Besseres, als mit einem warmen Frühstück in den Tag zu starten. Unser Tipp: Porridge aus gekochten Haferflocken. Denn schon die alten Schotten wussten: Wenn der Wind ums Haus pfeift und die Kälte in alle Ritzen kriecht, wirkt eine ordentliche Portion Haferbrei im Bauch wie ein biologisches Wärmekissen, das über den ganzen Körper bis in die Finger- und Zehenspitzen strahlt und Kraft für den Tag spendet. Nach Geschmack kann der Porridge mit einer Prise Zimt oder einem Löffel Honig verfeinert werden. Gerne noch ein paar Walnüsse, Rosinen und Apfelstückchen für die Vitamine unterheben. So sind wir für das nasskalte Schmuddelwetter und die Minusgrade da draußen bestens gewappnet.
Wintergemüse liefert Energie
Saisonale Gemüsesorten wie Kürbis, Kohl, Süßkartoffeln, Fenchel, Lauch, Karotten, Rote Bete und andere Rüben sind die Klassiker auf der winterlichen Speisekarte. Und das nicht ohne Grund: Sie liefern Wärme, Energie sowie wertvolle Vitamine und Mineralien, die wir in der Erkältungszeit dringend benötigen. Am besten werden sie zu pikanten Suppen, Schmorpfannen oder deftigen Eintöpfen zubereitet. Bei diesen Rezepten darf gerne auch schon mal rotes Fleisch (insbesondere Rind oder Lamm) mit dabei sein. Fisch – insbesondere Lachs, Kabeljau und Hering – gilt ebenfalls als Wärmespender. Wer clever würzt – mit Zimt, Muskat, Kümmel, Koriander, Sternanis, Nelken, Ingwer, Chili, Pfeffer oder verschiedenen Currymischungen – kann dem Körper an kalten Tagen zusätzlich einheizen. Zum Nachtisch empfehlen wir winterliches Obst wie Orangen, Mandarinen und Kumquats, einen leckeren Bratapfel frisch aus dem Ofen oder – als Absacker – einen selbst gemachten Ingwer-Shot.
Fix und fertig: Frühstücksporridge à la Pia
Zutaten für 1 große Portion:
6 gehäufte EL kernige Haferflocken
1 kleiner Apfel (z. B. Elstar)
1 TL brauner Zucker
1 Prise Zimt
1 Prise Salz
1 Schuss Milch oder Hafermilch
Den Apfel in kleine Stückchen schneiden. Haferflocken mit Zucker, Zimt, Salz und den Apfelstückchen in einer großen Schale vermengen. Kochendes Wasser aufgießen, bis die Haferflocken knapp bedeckt sind. Drei bis fünf Minuten quellen lassen und gelegentlich umrühren. Überschüssiges Wasser eventuell mit einem Löffel vorsichtig abheben, damit nicht zu viel Flüssigkeit in der Schale ist. Zum Schluss einen Schuss Milch hinzufügen und nochmals umrühren. (Achtung: Hafermilch ist von Natur aus süß, je nach Geschmack kann der Zucker reduziert oder ganz weggelassen werden). Warm verzehren.
Schön scharf: Kürbis-Möhren-Suppe mit Kokosmilch
Zutaten für 4 Personen:
1 Hokkaido-Kürbis
400 g Möhren
1 Stück Ingwer (ca. 5 cm lang)
1 Zwiebel
1 scharfe rote Chilischote
2 EL Butter
1/2 Liter Gemüsebrühe
400 ml Kokosmilch
1 Zitrone
Sojasauce
Chilipulver
Salz und Pfeffer
Koriandergrün zum Garnieren
Kürbis, Möhren, Zwiebel und Ingwer schälen und würfeln. Chilischote in feine Ringe schneiden. Alles in der Butter andünsten. Mit Brühe aufgießen und etwa 20 Minuten weichkochen. Danach fein pürieren. Die Kokosmilch unterrühren. Zitrone auspressen. Mit Sojasauce, Zitronensaft, Chilipulver, Salz und Pfeffer abschmecken. Mit dem Koriander garniert servieren.
Deftig: Schmorpfanne mit Wirsing und Hackfleisch
Zutaten für 4 Personen:
1 Wirsing
500 g gemischtes Hackfleisch
1 Gemüsezwiebel
1 Knoblauchzehe
2 EL Butterschmalz
Tomatenmark
1 Prise Zucker
1 Schuss Weißwein
Gemüsebrühe
Kümmel
Süßes Paprikapulver
Chilipulver
Salz und Pfeffer
Wirsing achteln und nach Entfernen des Strunks in kleine Streifen schneiden. Hackfleisch mit Zwiebel und Knoblauch in einer Pfanne im erhitzten Butterschmalz anbraten und würzen. Dann den geschnittenen Wirsing dazugeben und schmoren lassen. Schuss Weißwein und Tomatenmark hinzufügen. Von Zeit zu Zeit etwas Weißwein und Brühe angießen, sodass der Kohl nicht anbrennt. Nach ca. 20 bis 25 Minuten sollte der Wirsing gar, aber noch bissfest sein. Mit den Gewürzen abschmecken. Dazu passen Reis oder Kartoffeln.
Power im Glas: Ingwer-Shot
Zutaten für 1 Shot:
100 g Ingwer
2 Bio-Zitronen
100 ml naturtrüber Apfelsaft
50 ml flüssiger Honig
1 TL Zimt
1 TL Kurkuma
1 Messerspitze Cayennepfeffer
Ingwer schälen und in Würfel schneiden. Zitronen auspressen. Alle Zutaten in einen Mixer geben und fein pürieren. In ein Glas füllen. In kleinen Schlucken genießen.
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