Stadtmagazin Witten: Kunst und Kultur

Krummes Jubiläum: Die ›Surehands‹ sind seit 21 Jahren ›Happy together‹

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Wittener Gitarrengruppe will aber ›20 + 1‹ mit Musik und Gesang feiern

Eigentlich wäre 2022 ihr Jubiläumsjahr gewesen. Eigentlich. Aber wie so viele Chöre und Musikgruppen konnte die Gitarrencombo sich nicht einmal zu Proben treffen. Zwei Jahre lang fehlte den ›Surehands‹ das gemeinsame Singen und Klamp­fen. Erst waren es die Corona-Auflagen, dann wurde ihr ›Vereinslokal‹, das Johan­niszentrum, renoviert und die Musiker konnten nicht rein.

Rückblende: Der Ursprung dieses musikalischen Hobbykreises ist ein Kurs der Evangelischen Erwachsenenbildung, der 14 Jahre lang angeboten wurde – ausdrück­lich für Fortgeschrittene mit guten Grundkenntnissen. Denn viele Frauen und Män­ner wollten nicht mehr alleine schrammeln, sondern suchten den Kontakt, gemein­sam zu singen und zu spielen und dabei zwanglos neue Techniken und Kniffe zu lernen.

Der Kurs begann ulkiger Weise am Valentinstag 2002, wohlgemerkt im Februar, also im letzten Monat, wo die gute alte D-Mark noch als Zahlungsmittel galt. ›Lehr­bücher‹ waren die Standardwerke ›Student für Europa‹ und das spiral-dicke ›Das Ding‹ – darin: englische Oldies und deutsche Lieder, aber auch einige bekannte Schlager, die fast schon Volksliedcharakter haben. Beatles, Stones, Dylan, Kinks, Hannes Wader, Reinhard Mey, Drafi, Manuela, Nicole … – das ganze Programm. Warum auch nicht?!
Gleich im November des Startjahres kam die Anfrage von Wolfgang Busch, eine Le­se-Ecke musikalisch zu ergänzen. Also musste schnell ein Name her! Zur Auswahl standen: Die Retros, die No Enkels und die Surehands. Das letzte Wortspiel machte dann das Rennen, und der Name blieb bis heute – heißt er schließlich übersetzt ›Die sicheren Hände‹. Passt doch. Kursteilnehmer kamen und gingen oder standen auf der Warteliste. Rund 25 waren es wohl in all den Jahren. Seit 2017 gibt es den EB-Kurs nicht mehr. Nun trifft man sich privat immer alle 14 Tage im Johanniszentrum mit eigenem Obolus.

Irgendwann wollten die Gitarreros aber nicht mehr unter sich bleiben, sondern such­ten Auftritte vor Publikum, das mitsingen sollte – noch bevor der Begriff ›Rudel-singen‹ überhaupt bekannt war. In und um Witten kam es dann zu etlichen Konzer­ten. Meistens waren es Seniorenkreise und Altenheime, aber auch die Bayernklause auf dem Schnee, die Montagsfrauen in Wengern, die Woll-Kiste in Heven, das IGM-Bildungszentrum in Sprockhövel und das Café am Stern in Langendreer – um nur einige zu nennen.

Ralf Brostermann, der Organisator der Gruppe, freut sich, dass es jetzt endlich wie­der losgehen kann. »Momentan sind wir zehn Leute zwischen 50 und 80 Jahren, die regelmäßig zu unseren Proben kommen«, sagt der Rentner, der auch ehrenamtlich für den ambulanten Kinderhospizdienst tätig ist und auch Reiseleiter für das Haus am Weststrand auf Norderney. »Wir sind übrigens paritätisch besetzt und freuen uns rie­sig auf unsere Treffen.«
Die Musikerinnen und Musiker kommen nicht nur aus Witten, sondern auch aus Hat­tingen, Herdecke und Ennepetal. »Uns verbindet das Ruhrtal und die Liebe zur Gi­tarre. Und wir sind durch unsere Musik richtige Freunde geworden«, meint Ralf Brostermann abschließend. Mit anderen Worten: ›Happy together‹.

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