Stadtmagazin Witten: Lehren und Lernen

Gemeinsam stark

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Sebastian Kehl kommt zur 23. Hohensteiner Tafelrunde

Die EM ist vorbei, doch das Fußballfieber hält an, zumindest in Witten: Zwei Monate nach dem großen Ereignis begrüßt die Wittener Universitätsgesellschaft den ehemaligen BVB-Profi und heutigen Sportdirektor Sebastian Kehl bei der Hohensteiner Tafelrunde. Darüber freuen sich nicht nur die BVB-Fans im WUG-Vorstand. Der Stargast aus Dortmund wird beim Benefiz-Dinner am 11. September über ›Agile Führung in der Welt des Profifußballs‹ sprechen.

»Ein neues Spielfeld«

»Bisher standen bei der Tafelrunde eher ökonomische und politische Themen im Mittelpunkt«, berichtet WUG-Geschäftsführer Klaus Völkel. »Mit Sebastian Kehl konnten wir jetzt erstmals einen Referenten aus dem Bereich des Sports gewinnen und betreten somit ein neues Spielfeld. Andererseits hat Sport ja auch viel mit Wirtschaft und Politik zu tun. Agile Führung und Teamgeist sind auch in den Bereichen Universität und Karriere wichtig. Hier bestehen viele Anknüpfungspunkte.« Vortragende erhalten bei der Tafelrunde traditionell kein Honorar. Auch Sebastian Kehl verzichtet selbstverständlich hierauf. »Er beteiligt sich aus Freude an der Sache und um uns etwas Gutes zu tun«, verrät der WUG-Vorsitzende Ulrich Heinemann. Die Erlöse aus dem Event kommen wie immer studentischen Initiativen und Projekten zugute.

Vorgestellt: das Deutschlandstipendium

Eines dieser Projekte ist das Deutschlandstipendium, das zu Beginn der Veranstaltung von einer Stipendiatin vorgestellt wird. Die Fördermöglichkeit richtet sich an leistungsstarke Studierende, die sich gesellschaftlich engagieren. Sie erhalten über zwei Semester eine Finanzspritze von 300 Euro monatlich für ihren Lebensunterhalt. Eine Hälfte der Kosten trägt das Bundesministerium für Bildung und Forschung, die andere Hälfte übernehmen Fördernde, die die Universität speziell für dieses Stipendienprogramm ­akquiriert. Bei der Vergabe durch ein unabhängiges Gremium zählen auch persönliche Umstände. »Bestes Beispiel ist die Medizinstudentin mit pflegebedürftigen Eltern, die durch das zusätzliche Geld nicht noch nebenher arbeiten muss«, erklärt Klaus Völkel. Aktuell werden 38 junge Talente an der UW/H auf diese Weise gefördert. Die WUG finanziert ein Stipendium pro Jahr. »Wir wollen zeigen, wie wichtig die Unterstützung für die jungen Menschen ist, um sich erfolgreich auf ihr Studium zu konzentrieren«, so Klaus Völkel.

Buffet & Unterhaltung

Der an den Beitrag anschließende Auftritt von Sebastian Kehl wird auf dessen Wunsch hin das Format einer Talkrunde haben. Neben den Mitwirkenden auf der Bühne erhält auch das Publikum im Saal Gelegenheit, sich am lebendigen Austausch zu beteiligen. »Was wir im Vergleich zum Vorjahr nicht ändern werden, ist das Essen«, betont Ulrich Heinemann. »Wir haben wieder den gleichen Caterer beauftragt, denn die Speisen sind letztes Jahr sehr gut angekommen. Bei 150 Euro Eintritt pro Person bekommen die Gäste jede Menge geboten: ein abwechslungsreiches saisonales Buffet inklusive Getränke und gute Unterhaltung mit Vorträgen, Diskussionen und Livemusik.« Tipp für Teilnehmende, die ihre KundInnen, GeschäftspartnerInnen oder Familie mitbringen möchten: Gruppen können einen ganzen Tisch buchen.

Neue Gesichter

An den festlich gedeckten Tischen könnten in diesem Jahr zwei neue Köpfe gesichtet werden: Anwalt Christian Geier und Agentur-Chef Radomir Zecevic wurden 2023 ganz frisch in die Führungsriege des Fördervereins gewählt und haben bereits bleibenden Eindruck hinterlassen. So entwickelte Radomir Zecevic gemeinsam mit der UW/H ein neues Firmenstipendium. »Die Firma übernimmt die Studiengebühren, dafür verpflichtet sich der Studierende zur Mitarbeit im Betrieb«, erläutert Martina Knop (WUG-Vorstand und Universitätsförderung). »Eine Win-Win-Situation für beide Seiten: Die Unternehmen gewinnen Fachkräfte, während die Studierenden wertvolle praktische Erfahrungen sammeln und erste Kontakte in die Berufswelt knüpfen.«

»Witten lebt von den Studierenden«

Damit fügt sich auch diese Initiative perfekt in das Konzept der Wittener Universitätsgesellschaft ein: Seit ihrer Gründung vor über 25 Jahren verfolgt der Verein das Ziel, Netzwerke zu schaffen, die Kontakte zwischen Universität und Mittelstand zu intensivieren und Brücken zu den Wittener Bürgerinnen und Bürgern zu bauen. Über 150 Ideen haben bis heute Gestalt angenommen. Rund 375 Mitglieder tragen aktuell durch ihre Jahresbeiträge und Spenden zum Gelingen bei. Neue Gesichter sind jederzeit willkommen. »Wir wollen die 400er-Marke knacken!«, so Ulrich Heinemann. Auf die Frage, warum sich der Beitritt lohnt, muss er nicht lange überlegen: »Unsere Mitglieder erhalten regelmäßig Einladungen zu vielen tollen Veranstaltungen der Uni, von denen man sonst nicht unbedingt etwas mitbekommt: Konzerte, Theaterstücke, Vorträge.« Einiges passiert auch vor Ort in der Stadt, etwa im Begegnungszentrum ›B63‹ an der Bahnhofstraße (ehemals ›Unikat‹) oder im Wiesenviertel. Eine virtuelle Ehrenamtsbörse befindet sich derzeit im Aufbau. »Witten lebt von den Studierenden«, so Ulrich Heinemann.

»Wir haben hier einen Schatz«

Ein weiteres Projekt mit verbindender Funktion ist das WUG-Wirtschaftsfrühstück, das vor zwei Jahren aus der Taufe gehoben wurde. Bis zu 50 UnternehmerInnen aus Witten diskutierten bei Kaffee und Brötchen über Themen wie internationale Konflikte, Familienbetriebe oder künstliche Intelligenz. Das nächste Frühstück wird am 13. November stattfinden – eine Woche nach den Wahlen in den USA – und sich mit globaler Wirtschaftspolitik befassen. »Der Referent Professor Dr. André Schmidt hat ein Händchen dafür, komplexe Sachverhalte gut zu vermitteln und konkrete Bezüge herzustellen«, sagt Klaus Völkel. »Etwa in Bezug auf die Frage, wie sich die Wahlen auf die Welt auswirken.« Neben der reinen Informationsvermittlung geht es natürlich auch bei diesem Format um persönlichen Austausch und Vernetzung. »In Witten studieren 3.500 junge Menschen, die der Stadt guttun und die sich nun auch mit ehrenamtlichem Wirken, organisiert durch das Studium fundamentale, kreativ einbringen können«, so Klaus Völkel. »Das wollen wir nach außen tragen.« Oder, um es mit den Worten von Ulrich Heinemann zu sagen: »Wir haben hier einen Schatz, der nur darauf wartet, gehoben zu werden!« Gemeinsam stark, könnte die Devise ähnlich wie beim Mannschaftssport lauten. Womit wir wieder beim Fußball wären. Und so schließt sich der Kreis, wenn VertreterInnen von Universität, Wirtschaft und Bürgerschaft im September erneut an einer großen Tafel zusammenkommen.

Tickets für die Hohensteiner Tafelrunde am 11.9.2024 können bei Martina Knop in der ­Universitätsförderung erworben werden.
E-Mail: wug [at] uni-wh.de
Weitere Infos: www.wug.ruhr

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