Stadtmagazin Witten: Kunst und Kultur

»Musik ist etwas ganz Besonderes!«

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Am 15. September dürfen wir uns auf ein außergewöhnliches Konzert in der Pfarrkirche St. Marien freuen, musikalisch zelebriert durch den hervorragenden Bach-Chor Hagen und das fantastische Sinfonieorchester St. Marien mit Posaunen, Pauken & Trompeten und der großen Marienorgel. Das besondere sind aber nicht nur die traumhaften Klänge, sondern das musikalische Werk, das in diesem Rahmen uraufgeführt wird: die ›Wittener Missa solemnis‹ – komponiert von Dr. Christian Vorbeck.

Musik hat ihn von klein auf begeistert und zu seinem beruflichen Werdegang intensiv inspiriert. Nach seinem Studium – Kirchenmusik, Orgel, Improvisation und Musikwissenschaften – in Köln und Berlin startete er sein musikalisches Schaffen als Dekanatskirchenmusiker in St. Marien zu Witten. Dort ist er künstlerischer Leiter und Organisator der Internationalen Konzertreihe ›Marienorgel Witten‹. Und auch als Konzertorganist ist Christian Vorbeck ordentlich unterwegs, spielte in ganz Deutschland, Luxemburg, Polen, Italien, den Niederlanden – in New York, Honolulu, London und Paris. Jetzt aber wartet das nächste Highlight in der Heimatstadt Witten auf ihn und auf uns: die besagte Uraufführung seiner ›Missa solemnis‹.

Wie genau entsteht ein solches Werk, fragen wir den kreativen Künstler. »Eine wesentliche Voraussetzung ist natürlich schon, dass man eine prägnante, gute musikalische Idee hat. Aber entscheidend ist, wie diese Idee – möglichst mit gelernten kompositorischen Fähigkeiten – umgesetzt wird«, berichtet er. »Da bin ich Vertreter der alten Schule, der sagt: Kunst kommt von Können und nicht von Wollen. Grundlage aller Inspiration ist, dass man sein Handwerkszeug richtig gelernt hat. Und das kann ich behaupten: Das hab’ ich gemacht«, erzählt er mit sympathischem Augenzwinkern.

Apropos (ge)macht: Was macht für Sie Musik besonders, möchten wir wissen. »Musik ist in der Tat im Bereich der verschiedenen Kunstrichtungen etwas ganz Besonderes!«, erklärt er. »Denn sie wird nicht über Sehen und Anfassen erfasst, sondern übers Ohr, von daher ist Musik die transzendenteste Kunstform überhaupt – eine Wahrnehmung mit unvergleichlichen, intensiven Sinnen. Neben Melodien und Harmonien kommen hier auch Schwingungen und Frequenzen ins Spiel. Schon seit Aristoteles ist bekannt, dass sogar Planeten untereinander schwingen. Ja, Schwingungen und Frequenzen beeinflussen die Anatomie, das kann allein über das Auge so nicht funktionieren.«

Jetzt kommen wir aber doch noch mal auf seine Sinfonie zu sprechen. ›Missa solemnis in honorem Ioannis Baptistae Patroni civitatis Wittensis‹, so lautet der volle Titel der Messe, die bereits 2019 von Dr. Vorbeck für Pfarrer Barkey zur Förderung neuer Kirchenmusik komponiert wurde. Jetzt im September wird das Werk mit Chor und Orchester in einem wesentlich opulenteren musikalischen Arrangement zelebriert. Premiere! Aber wann und wie merken Sie, wie Chöre, Orchester und Solisten auf Ihr Werk reagieren, fragen wir. Wieder schmunzelt Dr. Vorbeck spontan. »Nun ja, die Proben laufen ja schon, und keiner hat gesagt: So einen Blödsinn spielen wir nicht.« ☺ Ups, da sind wir ja mal gespannt, ob auch wir sagen werden, dass wir so einen Blödsinn noch nie gehört haben. ☺

Fakt ist: Uns erwartet ein grandioses musikalisches Event. Dabei werden sämtliche Beteiligten um den elektrischen Spieltisch im vorderen Kirchenschiff musizieren: So können alle Interessierten die Interpreten nicht nur hören, sondern auch aus nächster Nähe optisch mitverfolgen. Darüber hinaus ist die feierliche Messe auch eine verbindende Musik für die ganze Stadt Witten, deren Stadtpatron – dem Heiligen Johannes der Täufer – sie geweiht ist.
 
Tipp: Der Eintritt ist frei, am Ausgang wird um eine Spende gebeten.

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